Hallo Freunde!

Leider sagt der Titel dieses Beitrages schon alles über mein Versagen an
der Una aus, aber ich werde dennoch versuchen Euch dieses Gewässer ein
klein wenig näher zu bringen.

Die Una gilt im Bereich von Kozarska Dubica Link:
als Grenzfluss zwischen Kroatien und Bosnien- Herzegowina.http://de.wikipedia.org/wiki/Kozarska_Dubica

Die Una selbst, Link:http://de.wikipedia.org/wiki/Una_(Fluss) gilt als
ein sehr fischreicher Fluss doch leider hatte es unmittelbar vor meiner Ankunft
dort irgendwo Flussaufwärts starke Regenfälle gegeben und so wurde der bei meiner
Ankunft noch gut sichtige grün schimmernde Fluss schnell zur braunen Erdbrühe.
Eigentlich hätte ja alles perfekt gepasst.
Traumhaft tolles und auf neuesten Stand gebrachtes Hotel direkt am Fluss und Zimmerblick
auf eben diesen. Gleich beim ersten Blick vom 2.Stock des Hotel´s ins Wasser sah ich es
überall im Uferbereich silber aufblitzen von jeder Menge Fischen die dort nach Nahrung suchten.
Ich konnte mein Glück kaum fassen und auch so manch guten Fisch konnte ich beim Steigen
beobachten. Leider war jedoch jener Herr der dort vor Ort die Lizenzen verkauft am ersten Tag
nicht erreichbar und da es ja ohnehin schon später Nachmittag war beließ ich es mit einer
Revierbesichtigung. Mit hatte ich ja meiner 4er, 5er sowie 6er Switch alles natürlich aus der
Imperialserie von St. Croix sowie eine 7/8er Scierra für größere Bröckerl.
Tja die Pläne für die folgenden 7 Tage in Sachen Fliegenfischen waren schnell geschmiedet und
ebenso auch gleich alles zusammen gestellt, doch es sollte anders kommen als geplant.
Bei meinem ersten morgendlichen Kontrollblick wollte ich meinen noch etwas müden Augen nicht
so recht trauen.
Der am Vortag noch so schön und klar fließende Fluss war zur hellbraunen stark angestiegenen
Lehmbrühe geworden und an ein vernünftiges Fliegenfischen war somit vorerst nicht zu denken.
Leider sollte es so in etwa weiter gehen. Obwohl es bei uns im Ort nur ab und zu ein wenig
regnete, war der Fluss immer nur braun und so beklagten sich auch die wenigen einheimischen
Angler welche ich ab und zu bei meinem Spaziergängen entlang des Flusses antraf über das
schlechte Wasser. Keiner konnte sich jemals daran erinnern das es das zuvor schon mal auf so
lange Zeit gegeben hatte.
Zweimal versuchte ich es trotz aller Aussichtslosigkeit dennoch und beinahe hätte es dann auch
noch geklappt. Nach dem x hundertsten Wurf mit einem Streamer knallte es unvermutet unmittelbar
vor meinen Zehen.
ein guter 80er Rapfen kam aus dem nichts auf meinem Streamer zugeschossen welchen ich gerade
aus dem Wasser heben wollte. Das Vieh hatte meine lediglich mit Flipflop Bewehrten Zehen nur um
Zentimeter verfehlt und mir ist dabei beinahe mein Herz stehen geblieben.
Das war echt wie wenn plötzlich aus dem Nichts ein Krokodil aus dem Wasser nach einem schnappt.
Muss man echt auch ein Mal erlebt haben sowas.
Tja ein paar kleinere Weißfische hab ich noch im Wasser longline- Released.
Den Rapfen hab ich dann noch einige Male als kurzen aber heftigen Kontakt am Streamer verspürt.
Zu einem festen Zubeißen konnte ich ihn allerdings mit keinem meiner zahlreichen Modelle verführen.
Eh klar der Bosniak hatte es offensichtlich nur auf meine Zehen abgesehen und solche hab ich obwohl
ich sicherlich ein sehr versierter Binder bin leider bislang noch nicht in meinem Binde-Repertoire.
Wie schon erwähnt war ich nur 2x für je drei Stunden am Wasser weil es auch wirklich keinen rechten
Sinn gehabt hat.
Soweit zum Fliegenfischen.
Der Rest vom Urlaub verlief recht unspektakulär.
Ist halt kein typisches Touristikgebiet und somit auch nichts loß.
Die Masse der Bevölkerung dort ist muslimisch, jedoch nicht streng.
Mit ein bisserl englisch kommt man recht gut durch, ansonst halt Verständigung
mittels Handzeichen. Ja einige deutsch sprechende Urlauber trifft man überall in der
Stadt an. So auch einen Welser welcher seit seiner Kindheit schon in Österreich lebt,
jedoch dort unten geboren ist. Hab mit ihm einige interessante Gespräche geführt und
somit sehr viel von dem Land dort erfahren.
Ach ja , nicht unwesentlich.
Essen und trinken kosstet nicht mal die Hälfte von unseren Preisen und ich liebe einfach
den starken Kaffe in Espressogröße dort vor Ort für nicht einmal 50 Cent.
Der Fluss selbst muss wirklich unglaublich Fischreich sein. Ständig sah ich alle Arten von
Fischreiher, Kormoranen, Gänsesägern, Fischotter, Störchen und sogar Wasserschlangen
(Nattern) konnte ich bei der Paarung beobachten. Einfach Natur pur.
Eine ernste Warnung jedoch meinerseits.
Bosnien ist leider noch immer das mit Abstand am stärksten mit Minen- vereuchte Land das ich kenne.
Also nie und nirgends einfach unbedacht ins Gebüsch oder Gestrüpp gehen.
Sich nur auf ständig befahrenen und begangenen Wegen bewegen. Niemals abseits davon.
Ansonst gilt Bosnien als relativ sicheres Land am Balkan und EU- Anwärter, was immer das auch
aussagen oder zu bedeuten hat.

LG/Herbert

Seit wann fängt man einen Schied mit Käse?
Schöner Bericht Herbert. Schade, dass das Wetter nicht mitgespielt hat. Da wär sicher mehr gegangen.

Gruß, Willi