Dies ist mehr ein Testbericht, als ein Fangbericht und als solcher auch nur ein sehr persönlicher, weil ich es einfach mal probieren wollte. Außerdem fing ich nur einen kleinen Fisch, auch deshalb eher als Testbericht anzusehen.
Worum geht es? Nun, nach gut drei Monaten habe ich es wieder mal geschafft an´s Wasser zu kommen, wenn auch nur für etwa drei Stunden. Da ich kürzlich wieder einige Tenkara Kebaris gebunden habe, mussten diese natürlich auch getestet werden. Womöglich wollen die Fische sie ja gar nicht.
Irgendwie war mir aber nicht wirklich nach Fliegenfischen zumute und da mich die Tenkara-Technik schon lange interessiert, ich aber keine Tenkara-Rute besitze, habe ich kurzerhand meine Mini-Whip als solche zweckentfremdet. Als Hauptschnur verwendete ich eine Hemingway Monotec Futura Typ 15 und als Vorfach ein Stroft GTM 0,14mm.
Ich wählte eine Rieselstrecke in meinem Revier, an der ich schon öfter mal eine Äsche an die Fliege, auch an eine Tenkara-Kebari bekam.
Der Wasserstand war ideal zum Waten und so stieg ich ein. Es war fast windstill und kein anderer Fischer war zu sehen. Dafür konnte ich knapp am Ufer einen Schwarm Äschen ausmachen.
Das ist typisch für diesen Fluss, entweder keine Äsche, oder eine ganze Schule, man muss sie nur finden. Es müssen so etwa 20 Exemplare gewesen sein, von ca. 20 bis 45cm. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass man sie auch fängt, was sich wieder einmal bewahrheitete.
Als erstes durfte eine grün-rote Kebari mit Fasanhecheln in die Fluten tauchen.
Die Kebari wurde nicht einmal ignoriert, genau so wenig wie jede andere Fliege, die ich ihnen vorsetzte. Sogar ehemalige "Erfolgsköder" wurden einfach links liegen gelassen. So konnte ich nur die Erfahrung mitnehmen, dass die Kebari gut im Wasser spielt und die Whip sich ganz gut dazu eignet diese Fliege zu präsentieren.
Was soll´s, das Revier ist groß, also eine andere Stelle aufsuchen. In einem längeren Zug konnte ich eine Barbe ausmachen, nicht groß, aber immerhin.
Die Kebari gekonnt vor die Schnautze treiben lassen und...nix. Nochmal und...nix. Eine Goldkopfnymphe und...nix. Das selbe Spiel wir bei den Äschen.
Ich ging weiter zum nächsten Gumpen, der hinter einer schnelleren Fließstrecke liegt.
Dort haben sich im Kehrwasserbereich auch einige dichte Wasserpflanzen angesiedelt. Dazwischen sind einige Löcher vorhanden. Diesmal montierte ich eine beschwerte Kebari mit orangem Körper und Perlhuhnhecheln, die ich in eines dieser Löcher hinein schlenzte.
Langsam sank sie ab, als plötzlich aus der Tiefe ein großer Kopf in Richtung Kebari auftauchte. Ein Barsch mit gut 30cm interessierte sich offenbar für die Fliege. Bevor der Barsch sich die Kebari noch genau ansehen konnte, schoss ein kleineres Aitel aus dem Pflanzenteppich und schnappte sich arglos die Fliege. Das Aitel hing und der Barsch war weg. Obwohl es nur knapp 20cm lang war, machte es (für seine Größe) ordentlich Dampf und zog sofort in die Strömung. Die Whip federte aber perfekt alle Fuchten ab und ich konnte das Aitel nach kurzer Zeit in meiner Hand halten.
Leider konnte ich bis auf zwei ganz kleine Aitel nichts mehr fangen, trotzdem freut es mich, dass die Fliege anscheinend fängig ist und sich auch die Mini-Whip für diese Fischereitechnik eignet. Gefühlsmäßig kann sie es auch mit größeren Fischen leicht aufnehmen.
Ja Mario, die Mini-Whip ist eine 3m kurze Glasfaser-Stippe. Sie ist extrem weich und kann somit Fluchten sehr gut abfedern. Ich hab auch schon größere Fische damit landen können. Trotzdem beruhigt mich eine Schnurreserve in Form einer Rolle immer noch mehr. Ich wollte nur mal Probieren, wie es damit geht und ob es vielleicht dem "Tenkarafischen" nahe kommt. Möglicherweise habe ich bei einem Forentreffen in Kärnten am Wochenende die Möglichkeit eine "echte Tenkararute" auszuprobieren, dann werde ich sehen ob es gravierende Unterschiede gibt und ob das überhaupt etwas für mich ist.
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