Kurz vor Weihnachten spielte mir der Zufall eine alte gespließte Fliegenrute in die Hände. Natürlich wechselte sie den Besitzer und fristet nun bei mir ihr Dasein.
Sie ist dreiteilig, 3,08m lang und 264 Gramm schwer. Allerdings ohne Firmenlogo, oder Kennzeichnung, was auf einen Eigenbau, oder eine Einzelbestellung hinweist.
Interessant finde ich die "Dornen", welche an den Enden der Steckhülsen heraus schauen.
Ein Bekannter, der selbst seit Jahrzehnten Gespließte sammelt und fischt, meinte die Rute ist vor dem 2. Weltkrieg hergestellt. Das erkennt man an den Intermediates (Zwischenwicklungen) da die Kleber damals noch nicht die heutige Qualität hatten.
Die Dorne an den männlichen HülsenTeilen wurden eigentlich nur bei Ruten mit Metallkern verwendet, dadurch werden die Hülsen sehr lang und bruchsicher, allerdings auch schwer.
Es könnte sich um eine dapping rod handeln. Die werden auf den Lochs in Schottland verwendet. Man fischt vom Boot aus und zwar immer mit dem Wind im Rücken und braucht nur die Rute hoch zu halten, der Wind bring die Schnur raus. Wenn die Schnur mit meist drei Fliegen weit genug draußen ist, senkt man einfach die Rute. Da hier doch meist sehr starke Fische erwartet werden, sind diese Ruten meist recht stabil.
Vielleicht kann mir einer von Euch noch ein paar Info´s über diese Rute geben.
Gruß, Willi
Willi
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Gratuliere zu dem eher seltenen, eigenartig zu fischenden und interessanten Bamboo, Willi.
Ein richtiges Sammlerobjekt, zumindest in unseren Breiten.
Gruß Rudolf
Wir brauchen keine Rute und keine Schnur, um über den Missouri zu werfen, sondern ein einfaches Werkzeug, mit dem es möglich ist, den Fisch vor unseren Füßen zu fangen. A.J. McClane (1965)
bin kein Rutenexperte und ohne Markung sehr schwierig die Zuordnung.
Hast du schon mal die Messingteile (Schieberollenhalter, Blankanschluß ect.) genau mit der Lupe untersucht? Die Herstellermarkung ist normal oberhalb des Messing/Blank Anschlußes. Sind da irgendwelche Umrisse noch zu sehen?
Die Dornen (gab es aus Holz oder auch Messing) wie du sie nennst, hat man damals wie heute Zapfenverbindung genannt und ist richtigerweise ein gewisses Indiz für ein Vorkriegsrute. Die sonstigen Messingteile wie Blankanschluß, Schiebringe und Endkappenanschluß verstärken die Vorkriegszeit. Der im Griff angeordnete Messingring soll verhindern das die Schieberinge nicht nach oben rutschen. Sprich auch ein 100%iges Indiz für die Fliegenrute und diese Art kenn ich nur von Vorkriegsruten.
Wie ich sehe ist der Leitring und der Spitzenring nicht mit Achateinlage. Höchswertige Ruten hatten damals Ringe mit Achateinlage.
Auf jeden Fall ein schönes Stück, aber ohne Markung schwierig zu bestimmen. Da gab es auch eine Menge Hersteller davon wie Steurer (Österreich) oder Hildebrand und Wieland (München) ect.
An den Messingteilen konnte ich keine Markierungen feststellen. Mit viel Phantasie könnte man eventuell eine Schrift am Blank, oberhalb des Griffes erahnen. Wahrscheinlich bilde ich mir das aber nur ein, denn es lässt sich nicht einmal ein Buchstabe daraus erraten. Es kommt mir vor wie verblasste Fragmente einer Handschrift, aber wahrscheinlich ist es nichts. So eine Schrift müsste doch unter dem Lack geschützt und deutlich sichtbar sein.
Mein Bekannter meinte, dass sie möglicherweise auch von weniger bekannten Rutenfirmen wie Allcock oder Bradshaw hergestellt sein könnte.
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